Ostsee > Insel Fehmarn

Ausschnitt aus der Karte von Waghenaer von 1583

Seezeichen von Fehmarn


   Fehmarn kam von 1713 bis 1864 unter dänische Herrschaft, nachdem der König von Dänemark und Norwegen Frederik IV (1675 - 1757) im Jahre 1713 das Land Schleswig und damit auch Fehmarn besetzte. Somit galten dänische Gesetze und Verordnungen auch für diese Insel.
Frederik IV erließ am 25. Juli 1700, im Norddeutschen Kriege mit Schweden, eine Verordnung, um ein Küsten-Alarm-System an der gesamten dänischen Küste zu installieren. Zu diesem Zweck wurden, zur schnellen Alarmierung von Militär und Bevölkerung, zahlreiche Meldestellen an allen markanten Küstenpunkten eingerichtet, welche mit Feuerbaken, sogenannte "Bavnen" (Altdänisch: Bake) ausgerüstet wurden.

Karte von Fehmern, 1830

   Wie aus der Karte ersichtlich, standen 16 Feuerbaken rund um die Insel. (Zum Vergleich: Um Bornholm waren es 57! Bavnen) Meistens wurden die Bavnen auf sogenannten "Bavnehøjen" errichtet, zu deutsch "Bakenberg", von denen es noch viele an der deutschen Ostseeküste gibt, z.B. auf Hiddensee, Kap Arkona u.a.





   An bestimmten Baken hielten Wachposten Tag und Nacht Ausschau nach feindlichen Schiffen oder Schiffbrüchigen vor der Küste. Trat so ein Ereignis ein, wurde das eiserne Fass mit Stroh oder anderem Brennmaterial gefüllt, mit der Stange emporgehoben und angezündet.

   Wenn eine der Fehmarnschen Kirchen das Feuer sah, sollten sofort die Glocken geläutet werden, die anderen Kirchen läuteten nachfolgend ebenfalls, sodass die ganze Insel alarmiert war.
Laut Verordnung hatten die Pfarreien in den Kirchspielen trockenes Holz, Stroh, Teer, Fässer und andere Mittel als Vorrat für den Ernstfall eingezäunt zu lagern.

   Die sogenannten "Bakenbrenner" auf Fehmarn unterstanden der Landschaft Fehmarn und wurden für ihre Aufgabe jährlich im alten Rathaus in Burg vereidigt.

Christen Dalsgaard, 1848




   Die Signalisierung mittels Feuerbaken soll in Dänemark bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1848 — 1850 in Anwendung gewesen sein.
   Abgeleitet vom dänischen Wort "Bavne" ist das hochdeutsche "Bake" oder das friesische Wort "Biike". Letzteres ist heute an der Küste als Biike-Brennen bekannt, nur ist es heute nur noch ein Event und hat nichts mehr mit dem Ursprung zu tun.

"Es ist ein alter Brauch und Recht, wenn der Feind ins Land kommt und derjenige Bakenbrenner zu Hause bleibt, so mag er sich an seinem eigenen Balken erhängen"

Alter dänischer Spruch (frei übersetzt)

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