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Untergang des Segelschulschiffes "NIOBE"



Das auf Station 54° 36´N, 11°9´O liegende Feuerschiff "FEHMARNBELT" erlebte am 26.Juli 1932 den Untergang des Segelschulschiffes der Marine "NIOBE" aus nächster Nähe.
An diesem schönen Sommertag passierte das Segelschiff, auf Fahrt von Kiel nach Warnemünde, um 13.50 Uhr den Fehmarnbelt und im Abstand von einer halben Seemeile steuerbords das Feuerschiff. Gegen 14.00 Uhr wurden noch gegenseitige Flaggengrüße und Übungs-Signale ausgetauscht.
Durch eine urplötzliche Bö aus Richtung Südsüdwest, die über Fehmarn aufzog, wurde die "NIOBE" auf die Seite gedrückt. Innerhalb von 30 Sek. lag das Schiff ganz auf der Seite und sank nur 8 km vom Gammendorfer Strand entfernt.
Der Untergang der "NIOBE" wurde von den Feuerschiff-Matrosen Jäckel und Liebold beobachtet und dem Kapitän Hans Thomsen aus Kiel gemeldet. Dieser setzte den SOS- Notruf ab.
Am Unglücksort war auch der Hamburger Dampfer "THERESIA L.M.RUSS", der zuvor das Feuerschiff passiert hatte. Nach dem abgegebenen Schallsignal von der "Fehmarnbelt" zum Dampfer, setzten beide Rettungsboote aus. Das rote motorgetriebene Rettungsboot der "Fehmarnbelt", unter Führung ihres Kapitäns Thomsen, nahm die zwei Boote der "Russ" in Schlepp und in 30 Minuten waren sie an der Unglücksstelle. Die Boote konnten 40 Mann der NIOBE-Besatzung, die im Wasser trieben, aufnehmen und zunächst an Bord der "Russ" bringen.
Danach wurde die Suche fortgesetzt, jedoch jetzt erfolglos.
Nachdem die Rettungsaktion beendet war, setzte der Kapitän der "Fehmarnbelt" auf dem Funkwege die Funkstelle Kiel vom Unglück in Kenntnis.




69 Offiziere und Mannschaften fanden dabei in der See den Tod

1932

Fehmarn-Belt. Wrack gesunken
[M-L. Berlin 27. Juli und W-A. Kiel 28.Juli 1932
(NfS. Nr. 2499 v. 30.7.1932)]

Geogr. Lage: Ungf. 54°35,7´N, 11°11,2´O, in 27 m Tiefe.
Angaben: Das Segelschulschiff Niobe ist auf der obigen Lage gesunken und bildet ein Schiffahrtshindernis.
Bezeichnung: Grüne Wrack-Leuchttonne mit Nord-Toppzeichen und grünem Blitzfeuer mit einer Gruppe von zwei Blitzen:
Blitz 1,5s, Kurze Pause 2,5s, Blitz 1,5s, lange Pause 6,5s, Wiederkehr 12s, etwa 100 m nördlich vom Wrack.

Am 21. August 1932 wurde das Schiff gehoben, nach Kiel geschleppt und eingehend untersucht.


Wrack Niobe beseitigt
[W-A. Kiel 17.8.1932 (NfS. Nr. 2851 v. 20.8.1932)]
Frühere N.f.S.: 2499/1932

Geogr. Lage: Ungf. 54°35,7´N, 11°11,2´O.
Angaben: Das Wrack des Segelschulschiffes Niobe ist beseitigt, die Wrack-Leuchttonne eingezogen worden.
1933
Am 18. September 1933 wurde das Wrack endgültig durch einen Torpedo des Torpedobootes "Jaguar" nordöstlich der Stolpe-Bank versenkt

An der Nordküste der Insel Fehmarn (Gammendorfer Strand) befindet sich in Sichtweite der Unglücksstelle das Denkmal, das an den Untergang der Niobe erinnert.


Die Aufschrift der am Denkmal angebrachten bronzenen Hinweistafel lautet:
Am 26. Juli 1932 verunglückte 3000 m von hier das Segelschulschiff NIOBE.
69 Offiziere und Mannschaften erlitten den Tod für das Vaterland.
In treuem Gedenken wurde der Grundstein am 26.7.1933 das Denkmal am 15.10.1933 feierlich enthüllt.

"Es ist nicht nötig dass ich lebe, wohl aber das ich meine Pflicht tue."

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