1869
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Im Jahre 1869 beschrieb die "Hansa, Zeitschrift für Seewesen" die Lotseneinrichtungen in den
Mecklenburger Gewässern wie folgt:
... Was Wismar anbetrifft, so sind auf Poel 4, zu Wismar selbst 2 Lootsen stationirt, erstere vorzugsweise
für die einkommenden, letztere für die ausgehenden Schiffe.
Die ganze Einrichtung ist sehr mangelhaft, da bei stürmischen Wetter kein Boot von Poel abkommen kann, und also Schiffe
bei solchem Wetter in dem sehr gefährlichen Fahrwasser sich selbst überlassen sind.
Sollte darin Besserung geschafft werden, so müsste auf Poel ein Lootsenhafen angelegt werden."
Die dargestellte unbefeuerte Bake, entnommen einem Kostenvoranschlag eines Zimmermanns aus dem Jahre
1882, hat in der Wetterfahne die Jahreszahl 1869. Es wird angenommen, dass diese Bake in diesem Jahr errichtet, oder
wiederhergestellt wurde.
Diese Timmendorf-Bake hatte eine Gesamthöhe von 60 Fuß= 18,3 m !
Damit war sie einer der höchsten Baken an der Mecklenburger Küste.
Allein die Leiter hatte eine Länge von ca. 10 m welche die Lotsen benutzen mußten, um in den geschützten
Ausguck zu gelangen.
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1871
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Bake zerstört
[Hamburger-Börsen-Halle, Abendzeitung vom 19.10. 1871]
Nachricht für Seefahrer
Die Baake in der Nähe der Lootsenhäuser auf der Insel Poel ist weggebrochen und dient jetzt statt derselben ein bei
dem neuen Lootsenhäusern erbauter, massiver, runder Thurm als Landmarke.
Wismar, den 17. 10. 1871
Das Hafendepartement
(F.-K. Zemke schreibt 1983 in seinem Buch "Deutsche Leuchttürme einst und jetzt":
"Hier soll 1870 ein Leuchtturm, über den nichts Näheres bekannt ist, abgebrannt sein."
Hierbei muß es sich um die Timmendorf-Bake gehandelt haben)
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