Elbe > Brunsbüttel bis Hamburg

Ausschnitt aus Seekarte von 1865

Feuerschiff-Station: "SCHULAU"

Erst-Position: 53°34´N-Br., 9°40´0´´O-Lg.
    Station eingerichtet: 1. Oktober 1839    Station aufgehoben: 1. Januar 1900


Die Station lag nördlich von dem "Hanskalbsande". Auf dieser Elbinsel stand die Hanskalb-Bake, um die Leuchtschiff-Position und die Insel zu markieren.

1839
Feuerschiff-Station "SCHULAU" eingerichtet

Feuerschiff-Station "Schulau" eingerichtet
["Schifffahrt- und Hafen-Deputation Hamburg" v. 24.9.1839]

Um den auf- und abfahrenden Schiffern an der Stelle der Elbe, woselbst die Fahrt am schwierigsten ist, ein noch genaueres Merkmal zu geben, als dies durch die gewöhnlichen Tonnen geschehen kann, ist beschlossen worden, daß vom 1. October d. J. an bei dem Schulauer Sande, nördlich von der weißen Tonne No. 4 und zwar so nahe daran als thunlich, ein Leuchtschiff gelegt werden soll.
   Dieses Schiff wird, so lange es des Eises wegen irgend möglich ist, ununterbrochen bis ultimo März, jede Nacht ein rothes Lampenfeuer in der Höhe von 24 Fuß über dem Wasserspiegel unterhalten, und bei neblichem Wetter, wenn das Licht nicht zu sehen seyn sollte, wird die Mannschaft noch außerdem mit einer Glocke läuten.
   Sollte dieses Schiff durch den Eisgang die angegebene Stelle verlassen müssen, so ist die Mannschaft angewiesen, sobald als irgend möglich, auf die Station zurückzukehren.
1840

Signal- und Leuchtschiff bei Schulau
["Schifffahrt- und Hafen-Deputation Hamburg" v. 27.3.1840]

Da mehrfach der Wunsch geäußert worden ist, daß das im vorigen Herbste bei Schulau stationirte Signal- und Leuchtschiff noch länger auf der Station bleiben mögte, so wird hierdurch zur allgemeinen Kunde gebracht, daß die Verfügung getroffen, das Signalschiff bei Schulau noch bis Ende April auf der angegebenen Stelle liegen zu lassen, und daß dasselbe des Nachts auf bisherige Weise die Laterne aufziehen werde.
1844

Signalschiffe bei Schulau
["Schifffahrt- und Hafen-Deputation Hamburg" v. 22.5.1844]

Das das Wrack der Brigg "Isabella", welche vor längerer Zeit unterhalb Schulau an der Südseite des Fahrwassers strandete, nunmehr weggeschafft worden ist, die Gefahren, welche der Schiffahrt durch die Trümmer der verunglückten Brigg droheten also beseitigt sind, folglich es nicht mehr erforderlich ist, diese Stelle näher zu bezeichnen, und dadurch das daselbst bisher stationirte Signalschiff überflüssig wird, so soll dasselbe am 31. Mai d. J. zuletzt daselbst liegen, und am 1. Juni zurückgezogen werden.    Das andere bei Schulau liegende Signalschiff bleibt indessen unverändert auf seiner Station, was hierdurch zu Jedermanns Nachricht bekannt gemacht wird.
1848

Betonnung des Fahrwassers der Unterelbe
["Schifffahrt- und Hafen-Deputation, Hamburg v. 1.4.1848]

Da das, seit einigen Jahren wegen zunehmender Tiefe mehr und mehr benutzte, nördliche Fahrwasser bei Teufelsbrücke jetzt das südliche an Tiefe übertrifft, und wegen seiner geraden Richtung vortheilhafter ist, so sind die Tonnen aus Letzterem aufgenommen und in das nördliche Fahrwasser gelegt worden, so daß jetzt die Schiffe daselbst den geraden Cours steuern können.
   Zugleich wird bekannt gemacht, daß bei Schulau, außer dem bisherigen Hauptfahrwasser, eine südliche Passage sich gebildet hat, in welcher auf der flachsten Stelle circa 1 Fuß mehr Wassertiefe befindlich ist, als auf dem Schulauer Sande.
   Schiffe, welche diese südliche Passage benutzen wollen, haben ausgehend bei dem Schulauer Schiffswerft aus dem großen Fahrwasser nach Süden über zu steuern, behalten Hanskalbsand an Backbord und kommen nahe unterhalb des Schulauer Feuerschiffes wieder in das große Fahrwasser.
1849

Feuerschiff-Stationen verlegt
["Schifffahrt- und Hafen-Deputation Hamburg" v. 22.11.1849]

Da die unterhalb Schulau zu Süden des bisherigen Fahrwassers befindliche Stromrinne nunmehr eine solche Tiefe erlangt hat, daß dieselbe als Hauptfahrwasser zu betrachten ist, so wird die Verlegung der in dortiger Gegend stationirten beiden Feuerschiffe in dieses neue Fahrwasser, so wie dessen Betonnung in den nächsten Tagen vorgenommen werden.
   Die künftige Station des oberen Feuerschiffes ist W½S vom Schulauer Fährhause und SSO von dem Hause auf Fährmanns Sand, auf 2½ Faden Tiefe bei niedrigem Wasser.
   Die künftige Station des unteren Feuerschiffes ist ONO¼O von Mielstack, SWz.S. vom Hause auf Fährmanns Sand; und der Cours nach der schwarzen Tonne No. XI NNW½W. Die Wassertiefe an der Stelle des Feuerschiffes ist 10 Fuß bei niedrigem Wasser.
   Die Richtung der Feuerschiffe von einem zum andern ist NWz.W uns SOz.O; sie liegen eine kleine halbe Meile von einander entfernt an der Nordseite des Fahrwassers.
   Zur größeren Sicherheit wird zwischen beiden Feuerschiffen, und zwar ebenfalls an der Nordseite vor der etwas vortretenden Krümmung des Sand-Riffs, vorläufig eine Boje hingelegt.
   An der bisher durch eine schwarze Boje bezeichneten Stelle, dem Schulauer Schiffswerft gegenüber, wo die Schiffe aus dem alten Fahrwasser südwärts in das neue hinüber halten, kommt an der Südseite des neuen Fahrwassers eine schwarze Tonne zu liegen.
   In dem alten Fahrwasser werden an den Stellen, wo die Tonnen jetzt liegen, einstweilen Bojen hingelegt.
   Die Verlegung der Feuerschiffe auf ihre neuen Stationen wird, falls nicht Witterungsverhältnisse solches verhindern, am Sonnabend den 24. November stattfinden; ihre Kennzeichen bleiben unverändert.
1859

Schulau (No. 5)
Beschaffenheit: Feuerschiff mit 1 Laterne mit rothem Licht
Höhe bei Hochwasser: 21 rheinl. Fussen.
Sichtbarkeit: 8 mill.
Bemerkungen: Lootsenstation
1860

Schulau (No. 9), auf der Elbe in 2½ Faden Wasser;
Ein Feuerschiff mit festem rothem Feuer und Nebelglocke.
Höhe über Hochwasser: 22 ´
1865

Neue Tagessignale
[Deputation für Handel und Schiffahrt Hamburg v. 9. Oktober 1865]

Vom 15. d. M. an werden die Leuchtschiffe zu Schulau, Lühe und Krautsand, zur besseren Unterscheidung, wenn auf Station liegend, als Tagessignal einen schwarzen Ballon an der Spitze des Mastes von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zeigen.
   Nur ausnahmsweise, wenn etwa stürmisches Wetter das Aufziehen des Ballon verhindern sollte, wird wie bisher, die Admiralitätsflagge am Heck andeuten, daß die Schiffe auf Station liegen.
1867

Station verlegt
[Deputation für Handel und Schiffahrt Hamburg v. 9. September 1867]

Am 1. October d. J. wird das Leuchtschiff seine bisherige Station verlassen und nach der Südseite des Fahrwassers an die Stelle der schwarzen Tonne No. 9 gelegt werden.
   Alle Schiffe haben alsdann an der Nordseite des Leuchtschiffes zu passiren.
Zwischen Schulau und der weißen Tonne No. 3 wird gleichzeitig die weiße Tonne No. 2 ausgelegt werden.
1868
1873

Berichtigungen und Zusätze zum "Verzeichnis der Leuchtfeuer"
[NfS. No. 348 v. 12. Juli 1873]

Schulauer Feuerschiff — An beiden Seiten desselben steht der Name "Schulau" in weissen Buchstaben und im Topp ist eine grosse schwarze Kugel aus Flechtwerk.
Man muss nördlich von dem Feuerschiff passiren.
1876

Geogr. Lage einiger Leuchtfeuer und Seezeichen in der Elbe
[NfS. No. 824 v. 16. Dezember 1876]

Nach Mittheilung des Senats der freien und Hansestadt Hamburg vom 4. Dezember d.J. ist die geogr. Lage einiger Leuchtfeuer etc. in der Elbe, nach neueren Vermessungen, bestimmt worden:
... Schulau (Feuerschiff): 53°34´0´´N-Br., 9°39´45´´O-Lg. ...
1877

1878

Schulau (No. 96), Leuchtschiff auf 5,7 m Wasser, nördlich von dem "Hanskalbsande".
Geogr. Lage des Feuers: 53°34´N-Br., 9°39´45´´O-Lg.
Lichterscheinung: Ein weisses festes F, nach allen Richtungen leuchtend.
Beschreibung des Leuchtapparates: Spiegel-Apparat mit 1 Lampe
Erleuchtungsmaterial: Rüböl, Verbrauch: 34 Gramm stündlich.
Höhe der Flamme über Mittelwasser: 11,4 Meter
Sichtbarkeit: 5 Seemeilen

Beschreibung des Leuchtschiffes:
Einmastiges roth angestrichenes Schiff, mit dem Namen "Schulau"
in weissen Buchstaben an beiden Seiten.
Im Top bei Tage eine schwarze Kugel aus Flechtwerk.
Nebelsignal-Einrichtung: Bei nebligem Wetter wird ein Gong geschlagen
Das Feuer ist errichtet: 1865 (?)
Bemerkungen: Man muss nördlich von dem Leuchtschiffe passiren.

1879

"Neues Hamburger Handels-Archiv", Jahrgang 1879

1887

"Neues Hamburger Handels-Archiv", Jahrgang 1887

1896

Verlegung einiger Tonnen zwischen Twielenfleth und dem Feuerschiff "Schulau"
[NfS. No. 1851 v. 1.8.1896]

Nach Mittheilung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg machen eingetretene Veränderungen im Fahrwasser der Elbe, zwischen Twielenfleth und dem Feuerschiff "Schulau", es nothwendig, ... die Grenzen des Fahrwassers bezeichnende Tonnen zu verlegen. Diese Verlegung wird am 31. Juli d. J. stattfinden.
   Gleichzeitig werden auch der grüne Sektor des Leuchtfeuers von Twielenfleth sowie der elbabwärts gerichtete grüne Sektor des unterbrochenen Feuers von Lühe so verlegt werden, daß die Tonne K an ihrer neuen Station an dem Scheidepunkte liegt, wo beide genannten Feuer sich von grünen zu weißem Licht ändern.
   Ferner wird der rothe Sektor des unterbrochenen Feuers von Lühe so weit in der Richtung elbaufwärts zurückgezogen werden, daß die Tonne No. 9 auf ihrer neuen Station wieder an der unteren Grenze liegt, wo sich das rothe Licht in weißes verändert. Das untere weiße feste Feuer von Lühe-Leuchtbake bleibt unverändert, es werden daher an den neuen Liegestellen die Tonnen No. 8 ca 180 m innerhalb der unteren, die Tonne No. 9/10 dagegen um etwa ebenso viel außerhalb der oberen Sichtbarkeitsgrenze dieses Feuers liegen.
1899
Inbetriebnahme der Leuchtfeuer Grünendeich, Lühe, Billerbeck, Tinsdal und Wittenbergen

Feuerschiff "SCHULAU" wird eingezogen
[Auszug aus: "Amtsblatt der freien und Hansestadt Hamburg, 1899" ]

1900
Feuerschiff-Station "SCHULAU" aufgehoben

Feuerschiff-Station "SCHULAU" aufgehoben
[NfS. No. 12 v. 6.1.1900]

Nach Mittheilung der "Deputation für Handel und Schiffahrt" zu Hamburg vom 27. Dezember 1899 sind vom Abend des 1. Januars 1900 an die hierunter näher bezeichneten neuen Leuchtfeuer in Betrieb genommen worden ...
Grünendeich, Lühe, Billerbeck, Tinsdal und Wittenbergen
Mit der Inbetriebsetzung der vorbezeichneten neuen Leuchtfeuer ist das Feuerschiff "Schulau" ... eingezogen worden.
Auf der bisherigen Station des Feuerschiffes "Schulau" wird bei eisfreiem Wasser eine roth-schwarze Leuchttonne mit weißem, ungefähr 7 1/2 Sekunden sichtbaren und 2 1/2 Sekunden verdunkelten, etwa 1500 m weit sichtbaren unterbrochenen Feuer liegen. ...

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