Ostsee > Rügen

Nebelsignalstation Stubbenkammer

Geogr. Lage: 54°34´15´´N, 13°40´15´´O    Standort: Klein-Stubbenkammer
In Betrieb seit: 1899     Niedergelegt: 1986



1890

Errichtung von Sturmsignalstationen
[N.f.S. No. 36 v. 11.1.1890]

   Nach einer Bekanntmachung des Königlichen Regierungspräsidenten zu Stralsund vom 31. Dezember 1889 sind auf nachstehenden Positionen Sturmsignalmasten errichtet worden:
... 1. Auf Klein-Stubbenkammer auf Rügen in: 54°34´15´´N-Br. 13°40´20´´ O-Lg.
   Diese Masten haben eine Höhe von 20 bis 25 m, und in ca 13 bis 18 m Höhe über dem Boden befindet sich eine Raa von ca 8 m Länge.
Die Sturmsignale werden nach der Signaltafel der Seewarte an der Raa abgegeben werden.
1899
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I. Leuchtfeuer und Nebelsignale
[Die Verwaltung der öffentl Arbeiten in Preußen,
1900 bis 1910]

"Zusammenstellung der neu hergestellten oder verbesserten und der noch in der Ausführung begriffenen Seezeichen"
Örtlichkeit Stubbenkammer
Art der Anlage: Nebelsignal
Kosten: 57 100 Mark
Erläuterungen: Bezeichnung der Steilküste, Nebelhorn


Errichtung eines Nebelsignals geplant
[NfS. 1366 v. 13.5.1899]

   Die Königliche Regierung zu Stralsund beabsichtigt im Interesse der zwischen Saßnitz und Trelleborg fahrenden Postdampfschiffe auf dem Hochufer bei Stubbenkammer ein Nebelsignal zu errichten. Dasselbe soll bei Nebel oder unsichtigem Wetter 1¼ Stunden vor fahrplanmäßiger Ankunft der Postdampfer im Hafen von Saßnitz in Betrieb gesetzt und so lange in Betrieb gehalten werden, bis der Dampfer Kollikerort passirt hat oder in den Hafen von Saßnitz eingelaufen ist. Während dieser Zeit soll in Zeitabständen von je 3 Minuten ein Doppelschuß mit etwa 5 Sekunden Zwischenpause abgegeben werden.

Nebelsignalstation Stubbenkammer in Betrieb genommen

Nebelsignal errichtet
[NfS. 1637 v. 17.6.1899]

   Nach Mittheilung des Königlichen Regierungspräsidenten zu Stralsund ist auf dem Hochufer bei Stubbenkammer ein Nebelsignal errichtet worden. Bei nebeligem oder unsichtigem Wetter werden die Signale eine Stunde vor der fahrplanmäßigen Ankunft der Postdampfer der Linie Trelleborg — Saßnitz im Hafen von Saßnitz in Betrieb gesetzt und so lange fortgesetzt, bis die Dampfer in den Saßnitzer Hafen eingelaufen sind bezw. Kolliker Ort passirt haben.
Während der genannten Zeit wird in Zeitabschnitten von je 3 Minuten ein Doppelschuß mit etwa 5 Sekunden Zwischenpause abgegeben.
1909

Nebelsignal gestört
[NfS. Nr. 1834 v. 14.8.1909]

1. Auf Stubbenkammer an der O-Seite der Halbinsel Jasmund, O-Küste von Rügen, können wegen Instandsetzungsarbeiten an der Maschinenanlage vom 16. bis einschl. 25. August 1909 Nebelsignale nicht abgegeben werden.
Ungf. Lage: 54°34,3´´N-Br., 13°40,1´O-Lg..

2. Auf dem trigonometrischen Punkte Bakenberg an der N-Küste von Rügen ist eine hohe Bake zu Vermessungszwecken errichtet worden.
Lage: 54°40´19´´N-Br. 13°17´10´´O-Lg.
1910
Ständige Abgabe von Nebelsignalen eingestellt

Jasmund-Feuerschiff ausgelegt
[NfS. Nr. 3169 v. 19.11.1910]

... Die Abgabe von Nebelsignalen auf Stubbenkammer ist eingestellt worden; diese Nebelsignalstelle tritt wieder in Tätigkeit, wenn das Feuerschiff Eises halber oder aus anderen Gründen seine Station verläßt.
Ungf. Lage des Feuerschiffes: 54°36,0´N, 13°41,7´O.
1913

Bei Nebel oder unsichtigem Wetter, wenn das Jasmund-Feuerschiff nicht ausliegt:
Signale mit einer Pietersschen Preßluft-Trompete: Gruppe von 2 Tönen, wie folgt:
Ton 3s, kurze Pause 4s, Ton3s, lange Pause 15s, Wiederkehr 25s.
Das Nebelhorngerüst steht nahe am Abhange etwa 20 m rw. NW-lich von dem Sturm-Signalmast auf Klein-Stubbenkammer.
(Da bei ungünstigem Wetter das Nebelhorngerüst schwer zugänglich ist, so werden Betriebsstörungen nicht immer sofort beseitigt werden können.)
1914

Betrieb während des Krieges eingestellt
[NfS. No. 1885 v. 11. Juli 1914]

Die Nebelsignalstation auf Stubbenkammer hat den Betrieb eingestellt.
Lage: 54°34´15´´N, 13°40´15´´O
1916

Nebelsignalapparat geändert
[NfS. No. 929 v. 27.5.1916]

Das Stentorhorn auf dem Nebelsignalturm bei Stubbenkammer ist durch eine Kolbensirene ersetzt worden. Das Nebelsignal besteht wie bisher aus Gruppen von zwei Tönen in folgender Anordnung:
Ton 3s, Kurze Pause 4s, Ton 3s, Lange Pause 15s, Wiederkehr 25s.
Ungf. Lage: 54°31¼´N, 13°40¼´O

Nebelsignalanlage Stubbenkammer (Architekturmuseum Berlin, Inv.-Nr. BZ-I 20,073)


1921

Neuer Unterwasserschallsender
[NfS. No. 3191+3473 v. 17.9.1921]

Der frühere Unterwasserschallsender vor Stubbenkammer nebst Kabel ist aufgenommen worden. Der neue, ebenfalls auf dem Meeresgrunde stehende Unterwasserschallsender ist etwas W-lich vom Feuerschiff Jasmund ausgelegt und durch ein Kabel mit dem Lande verbunden worden. Der Sender dient auch weiterhin nur zu Versuchszwecken und gibt Signale, bestehend aus zwei Tönen.
   Der Ort des neuen Schallsenders ist durch eine schwarz-weiß gewürfelte Spierentonne mit Kegeltoppzeichen, Spitze oben, und schwarzer Aufschrift Stubbenkammer auf 54°35´53´´N 13°41´20´´O, die Lage des Kabels durch zwei grüne Kugeltonnen mit der Aufschrift Kabel 1 und Kabel 2 auf 54°34´51´´N 13°40´42´´O und 54°34´38´´N 13°40´30´´O bezeichnet. Das Kabel verläuft von der Landungsstelle unter dem Sturmwarnungssignalmast Stubbenkammer nach der Kugeltonne Kabel 2 und von da in annähernd gerader Linie unter der Kugeltonne Kabel 1 nach der schwarz-weiß gewürfelten Spierentonne.
1922

Feuerschiff Jasmund eingezogen
[NfS. No. 320 v. 28.1.1922]

auf ungf. 54°36´N 13°42´O hat seine Station Eises halber verlassen. Wiederauslegung erfolgt nach Aufhören der Eisgefahr.
   Für die Dauer der Abwesenheit des Feuerschiffes Jasmund von seiner Station tritt die Nebelsignalstelle Stubbenkammer auf ungf. 54°34´15´´N 13°40´15´´O in Betrieb.


Nebelsignale bei abwesendem Feuerschiff
[NfS. No. 748 v. 11.3.1922]

Für die Dauer der Abwesenheit des Feuerschiffes Jasmund von seiner Station sollen bei Nebel oder unsichtigem Wetter außer den von der Nebelsignalstelle Stubbenkammer gegebenen Luft-Nebelsignalen auch mit dem vor Stubbenkammer zu Versuchszwecken ausgelegten Unterwasserschallsender auf ungf. 54°35,9´N 13°14,3´O Unterwasserschallsignale gegeben werden.
1925
Nebelsignalestelle entgültig in Betrieb

Probebetrieb beendet
[W-A. Stralsund Ost, 14.1.1925 (NfS. Nr. 200 v. 17.1.1925)]

Die Nebelsignalstelle Stubbenkammer hat nach Beendigung des Probebetriebes den Betrieb entgültig aufgenommen,
das Feuerschiff Jasmund auf ungf. 54°36´N, 13°42´O ist daher dauernd eingezogen worden
1926

Funk-Nebelsignale geplant
[NfS. No. 4843 v. 23.10.1926]

Es ist beabsichtigt, auf der Nebelsignalstation Stubbenkammer Funk-Nebelsignale zur Vornahme von Funkpeilungen und Abstandsbestimmungen, letztere in Verbindung mit der dortigen Wassersignalanlage zu geben. Der für die Abgabe der Funk-Signale in Aussicht genommene Sender ist ein Telefunken-Röhrensender mit ungedämpften Wellen (tönender Röhrensender, Ton 500). Reichweite etwa 30 sm. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme ist noch nicht festgelegt. Die Kennung der F.N.S.-Signale und die Art des Betriebes wird noch bekanntgegeben werden.
   Der Luftleiter wird zwischen zwei eisernen, 45 bzw. 55 m hohen Gittermasten gespannt, die auf dem Gelände der Nebelsignalstation etwa 300 m landwärts des Königsstuhls auf ungf. 54°34,4´N 13°39,8´O zu stehen kommen, und verläuft von WSW nach ONO.
   Die Masten sind 110 m von einander entfernt, ihre Spitzen liegen etwa 150 m über dem Meeresspiegel und überragen um etwa 15 m die höchsten Wipfel der zwischen ihnen und der See stehenden Bäume. Mit dem Aufrichten der Masten wird bereits begonnen
1927

Nebelsignale
[NfS. No. 220 v. 11.1.1927]

Die von der Nebelsignalstelle Stubbenkammer auf ungf. 54°34,4´N 13°39,8´O zu gebenden Funk-Nebelsignale (F.H.S.) (Wellenlänge 1050 m, tönender Röhrensender Ton 500) werden nachfolgende Kennung erhalten:
Dem Kennungssignal ⋅⋅⋅  ⋅−⋅   ⋅⋅⋅  ⋅−⋅  (zweimal Morsebuchstaben SR) von einer Gesamtdauer von 8,5s folgt eine Pause von 1,253s, Alsdann werden 15 Striche von je 1s gegeben. Zwischen den Strichen liegen Pausen von je 0,253s, nach dem letzten Strich eine solche von 1,705s Dauer. Das F.N.S. dauert 30s und wird siebenmal in 3,5m gegeben, dann tritt eine lange Pause von 4m ein, Wiederkehr 7,5m. Die Signalgruppe von sieben Signalen wird daher achtmal in der Stunde gesandt.
   Der F.N.S.-Sender wird mit einer Antennenleistung bis zu etwa 60 Watt senden. Die Reichweite für Funkpeilungen kann nach den mit ähnlichen Anlagen gemachten Erfahrungen unter Voraussetzung einer Minimumbreite von 2° bei Tage zu 30 Sm und bei Nacht zu 45 Sm angenommen werden. Bei Zulassung größerer Minimumbreiten wächst die Reichweite. Sie ist z.B. bei 8° Minimumbreite etwa 85 Sm. Der Empfang der F.N.S. wird möglichsein mit Audion-Empfänger mit einer Röhre und Rückkoppelung bei Tage auf 30 Sm bei Nacht auf 45 Sm, mit gleichem Empfänger mit zwei Röhren Niederfrequenzverstärker auf etwa das Dreifache der vorgenannten Reichweiten.
   Die von der Nebelsignalanlage Stubbenkammer gegebenen Wasser-Nebelsignale (W.N.S.) werden wie folgt abgeändert werden: Kennung ⋅⋅⋅  ⋅−⋅ (Morsebuchstaben SR), und zwar Ton 0,6s, kurze Pause 0,6s, Ton 0,6s, kurze Pause 0,6s, Ton 0,6s, lange Pause 1,8s, Ton 0,6s, kurze Pause 0,6s, Ton 1,8s, kurze Pause 0,6s, Ton 0,6s, lange Pause 21s, Wiederkehr 30s. Die Tonhöhe bleibt 1050 Schwingungen in der Sekunde.
   Das W.N.S. setzt nach dem letzten Punkt des Funkkennungssignal SR SR ein und wird dauernd gegeben, also auch in den 4m dauernden Pausen der F.N.S.
   Die F.N.S. und W.N.S. können zur Peilung und Abstandsbestimmung benutzt werden. Es geben die Anzahl der Funkpeilstriche, die bis zum Eintreffen des ersten Tones des W.N.S. gehört werden, den Abstand des Beobachters in Seemeilen von dem auf ungf. 54°36´N 13°42´O auf dem Meeresgrund auf 26 m Tiefe ausliegenden Wasserschallsender an, und zwar ist der Beginn des Funkpeilstriches maßgebend.
   Die Kennung der von der Nebelsignalstelle Stubbenkammer zu gebenden Luft-Nebelsignale (L.N.S.) bleibt im wesentlichen unverändert. Sie besteht aus einer Gruppe von zwei Tönen wie folgt: Ton 3s, kurze Pause 4s, Ton 3s, lange Pause 20s, Wiederkehr 30s


Nebelsignale
[NfS. No. 886 v.5.3.1927]

Entsprechend der durch NfS. 27-220 bekanntgegebenen neuen Kennungen der Nebelsignalstelle Stubbenkammer (Morsezeichen S.R.) werden der Wasserschallsender Jasmund und die zu seiner Bezeichnung dienende Leuchttonne Jasmund auf ungf. 54°36´N 13°42´O künftighin die Bezeichnung "Stubbenkammer" führen. Die vorgenannte schwarz-weiß gewürfelte Leuchttonne hat die Aufschrift "Stubbenkammer" bereits erhalten, die danebenliegende gleichgestrichene Glockentonne ist zwecks Überholung eingezogen und wird nach Wiederauslegung gleichsfalls die Aufschrift "Stubbenkammer" tragen.


Nebelsignale
[NfS. No. 1346 v. 2.4.1927]

Die Nebelsignalanlage Stubbenkammer auf ungf. 54°34,4´N 13°39,8´O wird voraussichtlich vom 4. April 1927 an bei Nebel und unsichtigem Wetter Funk-Nebelsignale laut der in NfS. 27-220 bekanntgegebenen Kennung geben.
   Die von der Nebelsignalanlage Stubbenkammer zu gebenden Wasser-Nebelsignale haben die Kennung (Morsebuchstaben SR) erhalten.

Funknebelsignalanlage Stubbenkammer am 1. April 1927 in Betrieb genommen

Inbetriebnahme
[NfS. No. 1485 v. 9.4.1927]

Die Funknebelsignalanlage Stubbenkammer auf ungf. 54°34,4´N 13°39,8´O ist vom 4. April 1927 ab in regelmäßigen Betrieb genommen worden.
   In dringenden Fällen kann die Nebelsignalanlage Stubbenkammer zwecks Anforderung von Nebelsignalen über die Eisenbahnfunkstelle Saßnitz (Rufzeichen KBV), Normalwelle 720), die durch Fernsprecher mit Stubbenkammer verbunden ist, angerufen werden.
1968

Zeitweilig außer Betrieb
[NfS. Nr. 2901 v. 20.7.1968]; vgl. NfS. 2901/1968

Geogr. Lage: Ungf. 54°34,3´N, 13°40,1´O
1971

Neuer Nebelschallsender eingerichtet
[NfS. Nr. 3121 v. 14.8.1971]

Geogr. Lage: 54°34´18´´N, 13°39´57´´O
Karteneintragung: N-S. N-Such-F.
Kennung: Blz. bl. 20s
Angaben: Der Nebelschallsender ist von 150° bis 310° verstärkt hörbar.
Das Nebelsuchfeuer ist in 230° sichtbar.
Der bisherige Nebelschallsender etwa 2 Kblg NW-lich davon ist zu streichen.

Quelle: Deutsche Fotothek, Sächsische Landesbibliothek Nr. 39217

1980

Stubbenkammer (C 2598; 10180)
Geogr. Lage: 54°34´N 13°40´O
Kennung: N-S. Mo. (SR)-1min, Membransender
Angaben: Gerüst neben der Bake am Abhang
Verstärkt: 150° - 310°
Nebel-Such-Feuer: sichtbar in 230°
1984

Funkfeuer eingegangen
[NfS. Nr. 2775 v. 14.7.1984]

Geogr. Lage: Ungf. 54°34,4´N, 13°39,5´E
Angaben: Das Funkfeuer mit allen Angaben ist zu streichen.
1986
Nebelsignalanlage Stubbenkammer außer Betrieb genommen


Nebelschallstation beseitigt
[NMfS Nr. 44/1012 Rostock 1986 (NfS. Nr. 4752 v. 21.11.1986)]

Geogr. Lage: Ungf. 54°34,3´N, 13°40,0´E
Angaben: Die Nebelschallstation und das Sichtweitenmeßgerät ist zu streichen.

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